Auch wir glaubten anfangs wie Sie, dass der wiederverwendbare Ballenchristbaum eine gute umweltschonende Idee wäre.

Aber!...

Deshalb haben wir Ballenbäume vor Weihnachten ausgestochen. Dabei werden den Bäumen aber ca. 60% ihrer feinen Saug -und Pfahlwurzeln mit einem Spaten abgestochen.

 

Voller Erwartungen wurden die ca. 20 Ballenbäume nach dem Weihnachtsfest zurück in den Wald verpflanzt.

 

Doch in den letzten heißen und trockenen Jahren konnten die ihrer feinen Saugwurzeln beraubten Bäume, nur noch durch hohe Wassergaben am Leben gehalten werden. Mit farblos hängenden Ästen standen, durch einen Pfahl gestützt, diese Bäume im Wald. Das war ein trauriger Anblick!

Es dauerte ca. 3 Jahre bis die Bäume wieder neue Wurzeln gebildet hatten.

 

An ein erneutes Ausstechen und Wiederverwenden war gar nicht mehr zu denken.

 

Ein großer Teil unserer Versuchsbäume waren durch den großen Wurzelverlust so stark geschwächt, dass sie ein leichtes Opfer für Schadpilze (Hallimasch), Rüsselkäfer und der gefürchteten Tannenlaus wurden.

Leider mussten wir viele der geschwächten Bäume entnehmen. Sie werden jetzt verstehen, warum wir keine Ballenbäume mehr produzieren. Dass war das Ende unseres ersten Ballenbaum Versuches.

 

Nach dieser Erfahrung haben wir unseren ersten Topfbaumversuch gestartet.

 

Wir befüllten mit großem Eifer die Plastikwannen mit guter Walderde und bepflanzten sie mit ausgewählten, schönen ca. 40 cm kleinen Nordmanntannen. Die Wannen stellten wir auf einen Teil unserer Wiese. Aber nach kurzer Zeit wurden die kleinen Bäumchen samt Wanne von Gräsern, Brennesseln und Himbeerstauden überwuchert.

 

Die Beseitigung der Überwucherung war sehr arbeitsintensiv. Daraufhin hatten wir eine Idee. Wir belegten die Wiese mit einem schwarzen, wasserdurchlässigen Plastikbändchengewebe und stellten die Topfbäumchen in Reih und Glied darauf. Nun konnte kein Gras mehr die Bäume bedrängen, dadurch ersparten wir uns eine Menge Arbeit. Aber dafür hatten wir ein schlechtes Gewissen!

 

Denn eine lebendige Wiese mit einer Plastikplane abzudecken, um darauf Topfbäume zu lagern, widersprach einfach unserem Naturverständnis.

 

Doch dann folgten die heißen Sommer, mit monatelangen trockenen Perioden. Schutzlos standen die Bäumchen, gefangen in ihren Plastikwannen, auf ihrem heißen Plastikgewebe an der sengenden Sonne. Das Land war staubtrocken, kleine Bäche ausgetrocknet und wir mussten unsere Ballenbäume mit unverhältnismäßigen Wassergaben am Leben erhalten!

 

Das war nicht mehr unsere Welt.

 

Nach vielen Jahren waren die Topfbäume endlich so groß gewachsen, dass diese am Weihnachtsfest teilnehmen konnten, aber schon die erste Auslieferung war ein Schock für uns. Das Navi sagte 35 Kilometer bis zum Zielort, da fingen wir an zu rechnen, 35 Kilometer hin und 35 Kilometer her sind 70 Kilometer. Bei der Rückholung des Baumes noch einmal 70 Kilometer. Das waren zusammen 140 Kilometer, nur für einen Baum, nach dieser Erkenntnis haben wir sofort die Topfbaumproduktion eingestellt. Wir können uns vorstellen, dass auch Sie so gehandelt hätten!

 

Denn unsere Jugend demonstriert nicht umsonst für den Klimawandel. Deshalb werden wir keine Ballen- und Topfbäume kreuz und quer durchs Land fahren. Sie können sich vorstellen, dass wir diese unnötigen Fahrten unserem Klima nicht zumuten wollen.

 

Unsere Wiese lebt jetzt wieder! Wir haben sie vom Plastikbändchengewebe befreit, die gesamten  Plastikabfälle, die wir zu Produktion verwendet haben, wurden entsorgt.

Es muss doch mit Ihnen zusammen möglich sein, mit weniger Ressourcen auszukommen.

 

Unser naturschonender Christbaumanbau

Wir wollen ein Weihnachtsfest feiern mit einem Baum, der zusammen in einer Gemeinschaft mit vielen anderen Bäumen, Gräsern, Blumen und ein kleines naturparadies gestalten, wo er mit Fuchs und Hase zusammen aufwuchs, wo er gesehen hat wie Bienen und Hummeln an den vielen Blüten, Nektar für den Winter gesammelt haben, wie Eidechsen und andere Reptilen sich sonnen konnten, wie viele Vögel in den dichten Zweigen ihre Nester bauten und ihre Jungen großzogen.

 

Wir alle haben erkannt, dass alles früher oder später ein Ende hat, so wie unsere Christbäume auch.

 

Unsere Bäume produzieren lebensnotwenigen Sauerstoff und speichern klimaschädliches CO2. Am Ende zerfallen sie zur wertvoller Muttererde.